Symbolische Interaktion, Kommunikation und Information sind für das Leben jedes einzelnen Individuums und für das Funktionieren der Gesellschaft dermaßen grundsätzlich wie selbstverständliche Prozesse, dass man sich mit ihnen kaum je bewusst auseinander setzt.
Doch sind ihre Prozesse gleichzeitig so komplex, dass es ehr wenig erstaunt, welche Schwierigkiten diese Grundkategorien menschlichen Verhaltens einer wissenschaftlichen Analyse bereiten: Merten (1977) weist beispielsweise in seiner Definitiosanalyse auf 160 Dfinitionsversuche des Begriffs "Kommunikation" hin (Bonfadlli, H. (2001): S. 19).
Kommunikation als Interdependenz basiert immer auf einer beziehung zwischen verschiedenen Personen. In dieser beziehung zwischen Sprecher und Zuhörer besteht in Form von Reziprozität immer ein gegenseitiger Bezug zueinander. Gleichzeitig nimmt man auf etwas Bezug, d.h. es gibt als Intentionalität eine Gerichteteheit auf einen Sachverhalt (H. Bonfadelli, (2001): Was ist (massen)Kommunikation. Grundbegriffe und Modelle. In: O.Jarren/H. Bonfadelle (Hrsg.): Einführung in die Publizistikwissenschaft, S. 23)
Das Verständnis von Kommunkation (und damit auch ihre Definition) ist stets verbunden mit dem jeweiligen Erkenntnissinteresse und der damit zusammenhängenden analytischen perspektive (Burkart, R.(2003):
S. 169).
Interpersonale Kommunikation setzt (mindestens) eine Partner vorau und stellt daher immer schon eine Form der sozialen Interaktion dar. Der Sinn und Zweck dieser Interaktion lässt sich ganz allgmein als "Bedeutungsvermittlung zwischen Lebewesen" (Maletzke 1963: 18) begreifen. Menschliche Kommunikation kann außerdem (im Gegensatz zu großen Bereichen der tierischen Kommunikation) bewußt und absichtsvoll (intentional) stattfinden, und in der Regel hat man es auch mit einem intentionalen Handeln zu tun, dessen allgemeines Ziel in der Erreichung von Verständigung besteht. Diese Verstänigung ist allerdings meist nicht Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck der Realisierung jeweils spezifischer Interessen (Burkart, R.(2003):
S. 169).-> Ohne Kommunikation keine Interaktion - ohne Interaktion keine Kommunikation (Bonfadlli, H. (2001): S. 19).
Dies soll heißen, dass die beiden Begriffe Interaktion und Kommunikation nichts Gegensätzliches beschreiben, sondern ehr unterschiedliche Ebenen ansprechen. Die Interaktion bezieht sich ehr auf die Beziehungsebene der Kommunikationspartner und die Kommunikation auf die Inhaltsebene (Bonfadlli, H. (2001): S. 19).
Außerdem gilt, dass es stets eines Mediums bedarf, das heißt bestimmter Vermittlungsinstanzen(wie z.B. Sprache, Schrift etc.) und dass es sich dabei stets um einen Zeichenprozess handelt. Der interaktive Charakter von Kommunikation impliziet überdies
Reziprozität: der Mitteilungshandlung eines Komunikators muss die
Verstehenshandlung eines Rezipienten entsprechen (Burkart, R.(2003):
S. 170).
Im Verlauf der Forschung im Bereich der Kommunikationswissenschaft haben sich aufgrund der unterschiedlichen Sichtweisen und Definitionen des Begriffs auch sehr unterscheidliche Kommunikationsmodelle entwickelt.
Es wird unterschieden zwischen Übertragungs-, Empfangs-, Herstellungs- und Vermittungsmodellen (Burkart, R.(2003):
S. 172).
1.Die Laswell-Formel (1948)
Screenshot aufgerufen am 24.06.2013 14:47 Uhr
Dieses Modell zeichnet sich durch seine Einfachheit sowie durch den Blick auf die wichtigen Elemente des Kommunikationsprozesses aus. allerdings handelt es sich hierbei um ein unidirektionales Modell, das Feedback nicht berücksichtigt (Bonfadlli, H. (2001): S. 28).
2. Die Informationstheorie nach Shannon und Weaver (1976)
Shannon/Weaver (1976:44)
aufgerufen am 24.06.2013 14:53 Uhr)
Eine Nachrichtenquelle produziert eine Information, die von einem Empfänger aufgenommen wird und dort an ihr Ziel gelangt
(Burkart, R.(2003): S. 170).
Kommunikation wird in diesem Modell nur als liearer Einweg-Pozess thematisiert (Bonfadlli, H. (2001): S. 28).
3. Das Kommunikationsmodell von Gerbner
fotografiert aus (Bonfadlli, H. (2001)
In einem Kommunikationsakt wird einer weiteren Person durch eine Mitteilung über ein Medium (z.B. Sprache) darüber berichtet. Diese Person konstruiert aufgrund dieser sekundären Wirklichkeit (Medienwirklichkeit) wiederum ihr Bild von der primären Wirklichkeit (Bonfadlli, H. (2001): S. 29).
Kurze Zusammenfassung
Man kann also den Begriff der Kommunikation nicht verallgemeinern. Je nach Sichtweise und Erkenntnisinteresse kann sie ganz unterschiedlich definiert und ausgeführt werden.
Kommunikation ist allerdings immer ein Austausch (Interaktion) von Informationen zwischen Kommunikationspartnern, welcher über verschiedene Medien umgesetzt werden kann und stets von einem/mehrerer Sender zu einem/mehrerer Empfänger statt findet.